Gesundheitsschädliche CMR-Stoffe – hohe Belastung für Anlagenbetreiber

FRAGOL empfiehlt Austausch aromatischer Kohlenwasserstoffe mit CMR-Einstufung

Aromatische Kohlenwasserstoffe (AKW) werden aufgrund ihrer thermischen Stabilität weit verbreitet als Wärmeträgerflüssigkeiten eingesetzt. Bekanntes Beispiel ist der Stoff Dibenzyltoluol (DBT), der z.B. in MARLOTHERM® SH zum Einsatz kommt. Die chemischen Eigenschaften von DBT sind für Mensch und Natur jedoch hoch problematisch: Der Stoff baut sich in der Umwelt praktisch nicht ab, ist als CMR (krebserzeugend, erbgutverändernd oder fruchtbarkeitsgefährdend) eingestuft und neuerdings der höchsten Wassergefährdungsklasse zugeordnet.

Anlagenbetreiber, die MARLOTHERM® SH verwenden, müssen eine Vielzahl restriktiver Schutz- und Vorsorgemaßnahmen ergreifen sowie umfangreiche Kennzeichnungs- und Informationspflichten erfüllen. Der Aufwand für Unternehmen ist schon jetzt enorm – und wächst noch weiter. Wer deshalb eine leistungsstarke und umweltbewusste Alternative zu DBT sucht, wird bei FRAGOL fündig.

Dr. Jens Schumacher, promovierter Chemiker, ist Anwendungstechniker bei FRAGOL und Experte für die regulatorische Einstufung von Wärmeträgerflüssigkeiten. Weil schädliche aromatische Kohlenwasserstoffe wie DBT immer strengeren Regulierungen unterworfen sind, wächst auch die Sorge bei seinen Kunden: „Viele fragen nach, was nun konkret zu tun ist – und wie sie das Problem der AKW zukunftssicher lösen können.“


Aromatische Kohlenwasserstoffe – nützliche Werkzeuge der Industrie

Aromatische Kohlenwasserstoffe sind eine Gruppe von organischen Verbindungen, die u.a. als Lösungsmittel oder Vorstufe für die Herstellung von Kunststoffen in der Petrochemie eingesetzt werden. Als Wärmeträgerflüssigkeit werden sie in der chemischen und pharmazeutischen Industrie, aber auch in der Nahrungsmittelindustrie, zum Beispiel in Backstraßen, verwendet. Ihre hohe Beliebtheit „verdanken“ sie ihrer chemischen Struktur aus einem planaren Ringsystem mit konjugierten Doppelbindungen. Dr. Jens Schumacher: „Die Moleküle erreichen eine besonders hohe thermische Stabilität – ideale Voraussetzung für die Verwendung als Wärmeträger­flüssigkeit im Temperaturbereich bis etwa 400 °C.“


Dibenzyltoluol: CMR-Gefahrstoff in Wärmeträgerflüssigkeiten

Wäre da nicht die äußerst kritische „Schattenseite“ der AKW. Viele von ihnen sind als sogenannte CMR-Stoffe (deutsch: KMR) eingestuft. Unter dieser Bezeichnung werden krebserzeugende, erbgutverändernde und fortpflanzungsgefährdende Gefahrstoffe zusammengefasst. Zur Gruppe der CMR zählt auch der aromatische Kohlenwasserstoff Dibenzyltoluol – Grundstoff des bekannten Wärmeträgeröls MARLOTHERM® SH. 

Innerhalb der CMR-Einstufung beschreiben Kategorien und H-Sätze die konkreten Gefährdungen, die von chemischen Stoffen oder Gemischen ausgehen. DBT findet sich in Kategorie 1B mit den Eigenschaften H360FD. Kurzum: Der Stoff gefährdet vermutlich die menschliche Fortpflanzung, indem er die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und das Kind im Mutterleib schädigen kann.  


Einstufung in die höchste Wassergefährdungsklasse

Für Anlagenbetreiber ist eine weitere aktuelle Entwicklung von Bedeutung: Auf Grundlage von H360FD hat der Gesetzgeber DBT im Juni 2022 der höchsten Wassergefährdungsklasse (WGK) 3 zugeordnet. Es besteht die Gefahr, dass DBT bei Leckagen, Wartungsarbeiten oder unsachgemäßer Entsorgung zur Boden- und Wasserkontaminierung führt. Der Stoff kann zudem in die Nahrungskette gelangen und langfristige Auswirkungen auf Tiere und Menschen nach sich ziehen. 


Strengste Prüf- und Kontrollpflichten

Grundsätzlich gilt: Betreiber sind verpflichtet, ihre Anlagen je nach verwendetem Öl und Ölvolumen einer Gefährdungsstufe zuzuordnen. Damit soll bei Handhabung, Lagerung und Entsorgung von Wärmeträgerflüssigkeiten sichergestellt werden, dass immer die notwendigen Maßnahmen getroffen werden, um Schäden von Umwelt und menschlicher Gesundheit abzuwenden. 

Die Einstufung von DBT in die höchste Wassergefährdungsklasse hat deshalb Konsequenzen, wie Dr. Jens Schumacher erläutert: „Wenn in einer Wärmeträgeranlage zum Beispiel über 10 m3 eines WGK 3-Stoffs wie MARLOTHERM® SH zum Einsatz kommen, muss die Anlage jetzt der höchsten Gefährdungsstufe D zugeordnet werden. Damit gelten die strengsten gesetzlichen Anforderungen sowie die engsten Prüfzeitpunkte und -intervalle.“  


Hoher Vorsorge- und Dokumentationsaufwand

Dr. Jens Schumacher verweist darauf, dass Anlagenbetreiber, die Stoffe der WGK 3 verwenden, ein betriebliches Gewässerschutzkonzept aufstellen müssen, das laut § 44 der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) „einen Überwachungs-, Instandhaltungs- und Notfallplan enthält und Sofortmaßnahmen zur Abwehr nachteiliger Veränderungen der Eigenschaften von Gewässern festlegt.“

Wie es in der Verordnung weiter heißt, ist das Betriebspersonal der Anlage vor Aufnahme der Tätigkeit und dann regelmäßig in angemessenen Zeitabständen, mindestens jedoch einmal jährlich, zu unterweisen, wie es sich laut Betriebsanweisung zu verhalten hat. Die Durchführung der Unterweisung ist vom Betreiber zu dokumentieren.“  

Fazit des anwendungstechnischen Experten von FRAGOL: „Der Einsatz von DBT verursacht eine Menge Arbeit. Für die Anlagenbetreiber ein zeit-, kosten- und personalintensives Unterfangen.“  


Verpflichtende Ersatzstoffprüfung

Die WGK-Einstufung ist für Anlagenbetreiber nicht nur langwierig und strapaziös. Sie soll darüber hinaus den Anreiz schaffen, besonders gefährliche Stoffe konsequent zu ersetzen. In der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) macht der Gesetzgeber deshalb eine Substitutionsprüfung zur Pflicht und fordert den Austausch von Gefahrstoffen durch Stoffe, die unter den jeweiligen Verwendungsbedingungen für die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten nicht oder weniger gefährlich sind.

Dr. Jens Schumacher betont: „Wenn neue Erkenntnisse zu gefährlichen Stoffeigenschaften vorliegen, wie aktuell zur veränderten WGK-Einstufung von DBT, muss die Gefährdungsbeurteilung der Anlage wiederholt werden. Und spätestens dann muss auch eine Ersatzstoffprüfung durchgeführt werden.“  

Fällt die Entscheidung daraufhin zugunsten einer Substitution, sollten Kunden anstehende Ölwechsel, Wartungen oder Nachfüllungen nutzen, um die Kosten gering zu halten.
 

Alternative Hochleistungsprodukte von FRAGOL

FRAGOL bietet verschiedene mineralöl-basierte Wärmeträger, die MARLOTHERM® SH im Temperaturbereich bis 305 °C sehr gut substituieren können:


Die genannten Alternativprodukte von FRAGOL bieten Unternehmen zahlreiche Vorteile, die die problematischen Folgen eines Einsatzes von DBT vermeiden. Sie sind:

  • kein CMR-Stoff
  • eingestuft in die niedrigste WGK 1
  • kein Gefahrgut und größtenteils kein Gefahrstoff
  • deutlich preisgünstiger


Dr. Jens Schumacher steht Ihnen für detaillierte Produktinformationen sowie alle sonstigen Fragen rund um den Austausch aromatischer Wärmeträgerflüssigkeiten gern unverbindlich zur Verfügung.

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